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Kunstwechsel

Wem gehört die Erde 5

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Wem gehört die Erde

5. Tag

Die Wüste – The Desert

In einem Beitrag zu Robert Smithsons „Spiral Jetty“ schildert der kalifornische Kunsthistoriker Trevor Paglen in der DIA Art Foundation 2016 die Wüste als einen „leeren“, Angst erregenden Ort absoluter Stille „im Besitz“ der CIA, an dem er mit den „Desert Eyes“ militärischer Pfadfinder „Crash Sites“ suchte, Orte abgestürzter Versuchsdrohnen, die schnell „gelöscht“ wurden.

Im März 1962 widmete LIFE eine Sondernummer den Besiedlungsprojekten in der

kalifornischen Wüste. Die Kulturgeschichte des amerikanischen Westens ist nicht nur ein Bilderbuch der atomaren Versuchsgelände in Nevada und New Mexico, sondern breitet weitläufig die militärischen Areale, Weltraumstationen, Satellitenrampen, Observatorien und Filmstudios aus – kurzum, die Wüste lebt und wurde seit den 1950er Jahren zunehmend besiedelt. Das Entwicklungszentrum Silicon Valley war eine Oase, an deren Rand heute künstliche Skipisten einladen.

Seitdem Mike Heizer 1969 die mächtige Bodenskulptur „Double-Negative“ in die Mormon Mesa bei Las Vegas getrieben hat, folgen nicht nur Filmfans den Spuren John Waynes und anderer Filmhelden durch das Death Valley und auf den Zabriskie Point, sondern Kunstliebhaber besuchen Skulpturen, offene Ateliers und Wohnmodelle, die Vorstellungen eines interstellaren Lebens vermitteln. Andrea Zittel hat im Joshua Tree National Park Wohnobjekte als “living units” entworfen („AZ-West“, 2000), die dem Bewohner, einem historischen Eremiten gleich, erlauben, minimal zu leben. Sie empfängt regelmäßig Gäste, die sich zur Aufgabe machen, Kunst, Arbeit und Leben zu vereinen. 

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