F R O M M S E I N
Zur Ausstellung der Bukarester Künstlerin Victoria Zidaru im STADTBAD AACHEN bis 10.10.
Victoria Zidaru arbeitet mit ihrem Mann Marian seit vielen Jahren am Rand von Bukarest in einem Atelier, das besondere Gegenstände besetzen: die eine Aura von Heiligkeit suchen. Sie bestimmen das Leben der Künstler bis in die Kleider, die sie tragen, und Victoria hat nicht aufgehört, Frauengewänder aus ungefärbtem hellem Leinen herzustellen, die in zeremoniellen Gruppentänzen getragen werden. Nichts ist synthetisch, chemisch, künstlich in ihren Händen, keine Farbe bedeckt lügnerisch einen natürlichen Werkstoff. Wer sich dem großen Tuch nähert, das ein Relief von zwei menschlichen Umrissen trägt, riecht das kanadische Eichenlaub, das in die Schnüre aus Hanf eingebunden ist, die sie formen. In einer Ausstellungshalle in Perugia lagen sie so mit den Köpfen zueinander wie die Grabplatte eines Zwillingspaares von Rittern des Mittelalters über ihren Gebeinen. Victoria Zidaru selbst erinnert gern an das Leichentuch Christi in der Kathedrale von Turin, das die Abdrücke des Gekreuzigten zeigt und bis heute viele Fragen ohne Antworten lässt.
Die Künstlerin reflektiert mit ihren Installationen und Aufführungen, die ihre Videofilme zeigen,Glaubensinhalte, Erinnerungen und unsagbare Neigungen zu jener Sphäre, in der sich Physis und Metaphysis, die Natur und Gott begegnen. Sie ist als orthodoxe Christin aufgewachsen dort aufgewachsen, wo wir in Kirchen und Klöstern den Bildern ihrer Vorfahren begegnen, wo sie die Kultur eines Landes, sein Kunstgewerbe befruchtet haben.
