E X P E D I T I O N S F O T O G R A F I E – K L A U S H E R Z O G
Er hatte das Glück, eine Agentur zu finden, die ihn als Bildjournalist in 60 Länder schickte. Als Schüler von Otto Steinert (in der Folkwangschule Essen) hatte er gelernt, „von einem individuellen Sujet ein naturgemäßes Bild zu machen.“ Steinert sprach von „subjektiver, vermenschlichter und individueller Fotografie“, Dieser Anspruch gab den Bildern des Journalisten eine Prägung, die seine Porträts aus Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika, die er 2018 ausstellte, auf besondere Weise auszeichnet. Als ich ihn 1976 kennenlernte und mit Anne Gold und Wilhelm Schürmann in der Neuen Galerie ausstellte,, arbeitete er an formalisierten Kompositionen von Wasser-, Meer- und Steinmotiven und begriff die Abzüge als Unikate, Originale (er zerstörte ihre Negative). Der Fotograf Wilhelm Schürmann hielt dagegen, dass ohnehin jeder Abzug sich von dem nächsten unterscheide und dass der Kunstbegriff des Originals für die Fotografie neu definiert werden müsste. Der Kampf um das Selbstverständnis des Mediums war in vollem Gange.
Die Arbeit des Bildjournalisten hat Herzog so weit gefasst wie die Aufträge, denen er folgte: viele seiner Fotos sind in der Nachfolge der Steinertschen Lehre entstanden „Subjektive Fotografie“. Ihm wurde wichtiger, Werkgruppen in Bildbänden und Ausstellungen zusammenzufassen: die schwarz-weißen PORTRÄTS, aufregende Fundstücke aus fernen Welten, MYSTERIES, große farbige Nahaufnahmen von Blüten: Amaryllis, Rosen, Orchideen und AACHENER QUELLENSUCHE, eine Sammlung, die meine Arbeit mit Künstlern an den heißen Quellen begleitet hat.
Einige seiner Fotos sind Teile der Ausstellung GESCHENKT – GESAMMELT von Wolfgang Becker. FOTOS AACHENER KÜNSTLER im STADTBAD AACHEN, Blücherplatz 24. Zur Ausstellung wird ein kleiner Katalog erscheinen.
Abb. Yehilu 5, Taiwan, 1978 (Siegel: „Klaus Herzog“)