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Kunstwechsel

Kunstpreis Aachen

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K UI N S T P R E I S A A C H E N
Namhafte Künstler haben diesen Preis erhalten und sind mit Ausstellungen geehrt worden – Luciano Fabro, Katarina Fritsch, Ilya Kabakov, Richard Tuttle, Christian Boltanski, A. R. Penck, Pawel Althamer, Phillida Barlow, Franz Erhard Walther u. a. 2018 hat ihn der libanesische Künstler Walid Raad angenommen. Das Aachener Kunstpublikum freut ich, ihn und sein Werk kennen zu lernen. Er lebt in New York und Beirut und arbeitet unter dem Namen der mittlerweile weltbekannten „Atlas Group“, deren Online-Archiv eine Fülle von Foto- und Textmaterialien zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Vernichtungen von Menschen im libanesischen Bürgerkrieg der 80er Jahre enthält. In seinen Notizen und Fotos, die dort zu sehen sind, schildert Raad, wie sie, die Bewohner der umkämpften Stadt, Patronen und Schrapnells, die herumlagen oder in Häusermauern steckten, gesammelt, getauscht und gehandelt haben, und untersuchten, aus welchen Ländern die Waffen stammten, die sie abgeschossen hatten: USA, England, Schweiz, Israel, Frankreich, China, Saudi-Arabien. Videotapes von Sonnenuntergängen an der Corniche, der Uferpromenade von Beirut im Archiv sollen von einem Mitarbeiter des Geheimdienstes stammen, der den Auftrag hatte, diese zu beobachten. Er sei verhaftet worden und hätte die Tapes dem Archiv geschenkt – „I only wish that I could weep“. Fotos aus diesem Archiv sind im Museum of Modern Art in New York gezeigt worden, und das Stedelijk Museum in Amsterdam bereitet eine Ausstellung vor. Selten hat ein Künstler es geschafft, eine Perspektive auf zeitgenössische Kriege in einer Weise zu werfen, die so eindrucksvoll das Gleichgewicht zwischen Erlebtem und Erfundenem, Nüchternheit und Empörung, Bericht und Anklage, Zynismus und Verzweiflung hält.
2016 war Walid Raad eingeladen, in der Synagoge von Stommeln auszustellen. Er ließ ihre Fenster und Türen verbarrikad,ieren (Zugang über die Empore) und innen einen Tunnel, einen Fluchtweg graben, wie sie in Libanon ebenso bekannt waren wie an der Berliner Mauer oder im Warschauer Ghetto – “Those that are near. Those that are far“.
Abb. Installation Synagoge Stommeln 2016
Die Zerstörungen Beiruts im Bürgerkrieg haben den amerikanischen Künstler Robert Longo damals zu der riesigen 4-teiligen Grafitzeichnung der Ruinen angeregt, vor denen eine lebensgroße schwarze Polyesterfigur. tödich getroffen, niedersinkt. „Now everybody (For R. W. Fassbinder) 1982/83 Sammlung Ludwig

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